Fachartikel

Pferdefamilien – Zusammenleben von Fohlen und Hengsten

Pferdefamilie

Wenn Sie ein schreckhaftes Pferd, ein nervöses Pferd oder ein gestresstes Pferd besitzen oder kennen, haben diese Probleme oft ihre Ursache im Fohlenalter. Das einzige, was hilft, ist dem Pferd die Selbstregulierung beizubringen.

Wieso darf ein Hengst mit seiner Tochter leben?

Ich habe es in einem anderen Fachartikel bereits geschrieben, dass Paolo als Hengst seine beiden Töchter großzieht. Das heißt er steht 24 Stunden an sieben Tagen der Woche Tag und Nacht mit ihnen zusammen. Hier taucht immer wieder die Frage auf, ob seine große Tochter schon einmal rossig war.

Mir ist bewusst, dass diese Frage gestellt wird, weil jeder davon ausgeht, dass er als Hengst nur so lange mit einer Tochter zusammenstehen kann, bis die erste Rosse eintritt, weil er sie dann ja Decken würde. Wir schauen auf die Natur: Welcher gesunde Vater würde das tun?

Das Narrativ, dass Hengste ihre eigenen Töchter decken, steht auf keinerlei sachlichen Grundlage. Es ist nachgewiesen, dass es Inzucht in der Natur bei Pferden nicht gibt, also in einer für das Pferd gesunden Umgebung. Deshalb ist es auch völlig normal, dass der Hengst auch dann mit seiner Tochter zusammenbleiben kann und sollte, wenn die Tochter rossig ist.

Sie haben richtig gelesen, er sollte sogar mit ihr zusammenstehen! Warum? Weil er darauf achtet, dass sich ihr Keiner nähert und er schützt sie, damit sie nicht schon 2-jährig gedeckt wird. Warum tut er das? Pferde besitzen ein hohes Maß an Intelligenz und besitzen eine sehr hoch entwickelte soziale Kompetenz. Wie bereits geschrieben, Inzucht in der Natur in einer gesunden Umgebung gibt es nicht. Die Hengste sorgen dafür. Außerdem sind Mutterstuten deutlich entspannter, wenn sie mit dem Hengst zusammen sind.

Selbstregulierung bei Fohlen

Auch das Stutfohlen braucht ihren Vater. Sobald die Mutterstute das Fohlen mit etwa einem Jahr entwöhnt hat, braucht das Fohlen weiterhin seine beiden Eltern, um sich zu regulieren. Wird das Fohlen noch von der Mutter gesäugt, trinkt das Fohlen jedes Mal, nachdem es sich erschrocken hat, bei seiner Mutter, um sich beruhigen zu können. Das heißt, das Fohlen hat die Fähigkeit noch nicht entwickelt sich selbst zu regulieren, weshalb es trinken muss.

Was passiert wenn Fohlen zu früh abgesetzt werden?

Ist das Fohlen mit einem Jahr etwa von der Mutter entwöhnt, kann es sich noch immer nicht selbst regulieren. Sobald das Fohlen entwöhnt ist hilft der Vater, dem Fohlen das Selbstregulierung beizubringen. Diese Entwicklungsstufe fehlt komplett in der normalen Pferdehaltung. Kaum Fohlen haben noch kontakt zum Vater und werden oft viel zu früh von der Mutter getrennt.

Die Selbstregulation, also die Fähigkeit, sich selbst wieder zu beruhigen, wenn es sich erschrocken hat oder vor etwas Angst hatte, bildet sich erst nach und nach mit Hilfe beider Elternteile aus. Wenn diese Hilfe zur Selbstregulierung fehlt, entwicklen sich viele Probleme bei den Pferden schon ab einem jungen Alter.

Wie Sie Ihr Pferd oder andere Pferde helfen können, bringe ich Ihnen gerne bei. Melden Sie sich bei mir, um rauszufinden, welche Pferdetraining oder Trainerausbildung am besten für Sie passt.

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