Fachartikel

Führtraining mit dem Pferd

Fohlen

Führtraining: das „Gehen und Stehen“ mit dem Pferd, bringt Ihnen nichts ohne Bindung zu Ihrem Pferd. Was macht die Bindung aus und warum kein Führtraining dann notwendig ist, erkläre ich gerne.

Sie kennen sicher das Problem, dass Ihr Pferd nicht grundsätzlich da hin will, wo Sie gerade hin wollen, oder dass Sie ständig von Ihrem Pferd überholt werden.

Vielleicht haben Sie es sogar schon einmal erlebt oder kennen jemanden, der von seinem Pferd angerempelt oder sogar umgerannt wurde, nachdem sich das Pferd erschrocken hat.

Haben Sie sich dementgegen eigentlich schon einmal gefragt, weshalb ein Fohlen immer bei seiner Mutter bleibt, hinter ihr läuft oder sich immer wieder hinter ihr einordnet und niemals auf die Idee käme seine Mutter umzurennen, nachdem es sich erschrocken hat?

Der Mensch ist dabei ständig damit beschäftig seinem Pferd beizubringen hinterher zu laufen und nicht zu überholen. Das nennt man bekannterweise Führtraining mit dem Pferd. Eine konditioniertes Führtraining ist aber nicht nachhaltig, wenn keine Bindung zwischen Ihnen und Ihrem Pferd entsteht.

Der Punkt, um den es beim Führen eigentlich geht ist im Grunde zu verstehen, weshalb muss die Mutterstute dem Fohlen nichts beibringen muss und weshalb das Fohlen bei seiner Mutter bleibt, bzw. sie nicht umrennt.

Springt ein Fohlen nur an seine Mutter vorbei, wenn es sich erschrocken hat, bleibt aber bei ihr trotzdem, so liegt das zum einen an der Bindung von dem Fohlen zu seiner Mutter und an der Fixierung die sich aus der Bindung heraus ergibt. Die Fixierung bedeutet, dass das Fohlen seine ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Mutter widmet, ohne dahin manipuliert worden zu sein. Zu diesem Punkt komme ich später noch genauer.

Wenn wir versuchen durch Führtraining, unser Pferd zu konditionieren, bei uns mitzulaufen und hinter uns stehen zu bleiben, heißt das nicht, dass ein Pferd dann immer links geht wenn wir links wollen oder bei uns bleibt, wenn es sich erschrickt. Die physische Position des Pferdes uns gegenüber ist lediglich ein Symptom, also ein Anzeiger, für eine innere Haltung unseres Pferdes uns gegenüber.

Sie werden mir sicherlich Recht geben, dass man eine Bindung so stark wie Kind zu Mutter aufbauen kann, nur weil man übt, wo das Pferd laufen soll, nicht aufbauen kann.

Der Punkt ist nicht das Führen, der Punkt, um den es eigentlich geht, ist die Bindung. Und die Bindung lässt sich nicht durch das Führtraining aufbauen, weil damit nur an einem Symptom herumgearbeitet wird, dessen Veränderung keinerlei Auswirkung auf die innere Einstellung hat.

Ich möchte diesen Punkt noch einmal mit einem weiteren Beispiel untermauern. Als Kind waren Sie vielleicht mit ihren Eltern auf einer Kirmes und wollten unbedingt Karussell fahren. Ihre Eltern haben Ihnen diesen Wunsch auch erfüllt. Dann kam irgendwann der Zeitpunkt, an dem Ihre Eltern der Meinung waren, dass es jetzt genug mit dem Karussellfahren wäre. Sie haben Sie mit nach Hause genommen. Als gut erzogenes Kind sind Sie auch mit nach Hause gegangen, gewollt haben Sie aber etwas anderes, Karussell fahren.

Genauso ist es mit unseren Pferden, wenn wir nach links wollen, heißt das nicht automatisch, dass unser Pferd auch nach links will.

Sicher denken Sie jetzt, das muss es lernen, ich bin ja auch nicht daran gestorben, als ich mit meinen Eltern von der Kirmes nach Hause gegangen bin.

Das ist richtig, allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied, Sie wurden älter und selbständiger und bekamen immer die Wahl selbst zu entscheiden, was Sie wollten. Solange Sie aber immer nur das Führen üben, und Sie zwingen Ihr Pferd nach links wenn das Pferd nach rechts möchten, bringen Sie Ihrem Pferd bei, dass sein Wille ungewollt ist, und Sie führen Ihr Pferd im wahrsten Sinne in die Unterwerfung!

Noch nicht überzeugt? Denken Sie den Gedanken einfach weiter. Ein Fohlen geht immer mit seiner Mutter mit und dann entdeckt es einen Schmetterling auf einer Blume. Was passiert? Die Mutter geht weiter und das Fohlen untersucht den Schmetterling. Irgendwann hat es genug von dem Schmetterling und rennt dann zu seiner Mutter.

Das ist der feine, aber wichtige Unterschied, die Entscheidung des Fohlens basiert auf der Bindung einerseits und andererseits lässt die Mutter es gewähren, Sie ruft es nicht einmal.

Wenn wir nachhaltig mit unserem Pferd arbeiten wollen müssen wir das erreichen, was eine Mutterstute hat. Die Bindung muss so stark sein, dass unser Pferd mit uns überall hingeht, ohne dass es geübt werden muss.

Denken Sie, das schaffe ich nie! Da gebe ich Ihnen Recht, zumindest solange Sie mit den herkömmlichen Methoden wie Führtraining weitermachen.

Aber die Bindung können Sie aufbauen. Ich bringe Ihnen gerne bei, wie Sie es schaffen bei Ihrem Pferd die starkte Bindung einer Mutterstute aufzubauen.

Wollen Sie, dass Ihr Pferd gerne überall mit Ihnen mitgeht, so verschwenden Sie keine Zeit mehr damit, Führtraining mit dem Gehen und Stehen zu üben und konzentrieren Sie sich stattdessen auf die Bindung von Ihrem Pferd zu Ihnen.

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